Wanderweg:

Weyerbarger Sliekpadd

 

Nutzen Sie diesen Spazierweg als eine Entdeckungsreise in die Natur und genießen Sie die Ruhe mit allen Sinnen. Auf Plattdeutsch heißt „slieken“ schleichen. Neudeutsch würde es heute heißen „achtsam gehen“ oder wie Konfuzius sagte: „Der Weg ist das Ziel.“

 

 

Die kleinen, unscheinbaren Erlebnisse stehen im Vordergrund:

  • das langsame Gehen in der Natur mit ihren landschaftlichen Höhepunkten,
  • das bewusste Wahrnehmen des Wetters,
  • das Spiel des Lichts am Himmel,
  • das Riechen von Blütenduft,
  • das Lauschen auf die Vogelstimmen in der Morgen- oder Abenddämmerung.

 

Der „Weyerbarger Sliekpadd“ beginnt an der Touristik-Information in der Bergstraße. Gehen Sie die Lindenallee hinauf. Die beein-druckende Allee regt besonders zur Blütezeit im Sommer alle Sinne an. Die Linden verströmen einen wunderbaren Duft, der eine Vielzahl von Bienen anlockt.

 

Steinkreis, Findlinge und Dolmen an der Großen Kunstschau
Steinkreis, Findlinge und Dolmen an der Großen Kunstschau

 

 

Auf dem Gelände der Großen Kunstschau in der Lindenallee finden Sie einen Steinkreis, Findlinge und ein Megalithgrab (Dolmen). Begeben Sie sich auf eine Zeitreise fünftausend Jahre zurück. Der Weyerberg, der 54 Meter aus der Teufelsmoorebene herausragt, bot den Menschen von je her einen sicheren Rückzugsort. Am Südhang des Berges befinden sich kleine Dolmen aus der Bronzezeit (etwa 3000 v. Chr.). Sie bezeugen, dass schon sehr früh Menschen hier lebten. In den folgenden Jahrtausenden wurde der Weyerberg durch undurchdringliche Hoch- und Niedermoore eingeschlossen. In der Folge wurde die Besiedlung auf die Nordwestseite des Hügels verlagert.

 

 

 

Biegen Sie rechts in den Fritz-Overbeck-Weg. Dort befindet sich ein Blühstreifen, der den ganzen Sommer über die Sinne erfreut. Vor dem Friedhof sieht man ein Wildblumenfeld für die heimische Insektenwelt.

 

Links vor dem Fußballplatz folgen Sie dem Pfad zum Manfred-Hausmann-Weg. Das Gehölz verbirgt einige alte Apfelbäume und Buscheichen sowie ein Open Air Klassenzimmer. Hier können sich Schüler zum Unterricht in der Natur versammeln oder Gäste an einem Vortrag teilnehmen. Danach geht es rechts weiter zum Wasserhochbehälter. Er ist der höchste Punkt des Weyer-bergs. Folgen Sie dem Weg nach links zum Niedersachsenstein.

 

 

Links wurde ein großes Blühfeld als Bienen- und Insektenweide angelegt. Im Sommer geht hier zur Zeit des Sonnenuntergangs oft eine Ricke (weibliches Reh) hinein, die aus dem Getreidefeld kommt. Sie findet hier zusätzliche Nahrung in Form von Kräutern. Da Rehe Selektivfresser sind, suchen sie ständig nach abwechslungsreicher Kost, sie würden in einer Monokultur nicht leben wollen.

 

 

Geradeaus steht der Niedersachsenstein, ein Entwurf des Bild-hauers Bernhard Hoetger, der 1922 eingeweiht wurde und als Friedenssymbol und Mahnmal für die Gefallenen des ersten Welt-krieges dient.

 

 

Niedersachsenstein von Bernhard Hoetger 1922
Niedersachsenstein von Bernhard Hoetger 1922

 

Folgen Sie rechts dem Lisel-Oppel-Weg. Am Westhang haben Sie den schönsten Ausblick ins Teufelsmoor. Am Horizont sehen Sie die Stadtsilhouette von Bremen. Genießen Sie hier den Sonnenunter-gang oder sinnieren Sie über den Klimawandel anlässlich der Bootssteganlage, die hier auf 32 Metern über dem Meeresspiegel errichtet wurde.

 

 

Unten im Wäldchen bietet ein Insektenhotel Herberge für die kleinen Helfer als wichtiger Bestandteil eines intakten Ökosystems.

 

Station Totholz am Waldrand: Wenn Bäume oder Äste absterben beginnt ein Verrottungsprozeß, von dem viele andere Lebewesen profitieren oder sogar existieren. Pilze siedeln sich an und Insekten legen ihre Eier in das morscher werdende Holz. Die Insekten ziehen Vögel an und lassen sie die Todhölzer untersuchen. Spechte nutzen das weichere Holz zum Bau von Höhlen. In verwaisten Spechthöhlen finden auch andere Tiere wie beispielsweise Fledermäuse Unter-schlupf. Außerdem klingt das oft hohle Holz besser als frisches und wird deshalb von den Spechten gerne als Klanginstrument benutzt. Ihr Trommeln ist oft weithin hörbar. Oft wird das Totholz allerdings aus dem Wald entfernt. Zu groß ist die Angst der Waldbesitzer vor Schädlingsbefall. Erst in den letzten Jahren hat ein Umdenken stattgefunden. Der Naturschutzgedanke setzt sich allmählich durch und so findet man wieder häufiger Totholz im Wald. Ein entsprechen-der Platz soll hier im Wald angelegt werden.

 

Sonnenuntergang am Weyerberg
Sonnenuntergang am Weyerberg

 

 

Nun geht es rechts den Susenbarg hinauf. Auf der Grünfläche laden die Himmelsliegen und die Installation mit den Wolkenguckern zum Verweilen ein.

 

Folgen Sie dem Hinweisschild in den Wald zu der Lichtung mit dem Findorff-Denkmal. Vor 260 Jahren hat Jürgen Christian Findorff als Moorkolonisator das Teufelsmoor bewohnbar gemacht. Es wird vermutet, dass der Landgraf Friedrich von Hessen-Eschwege auf dieser markanten Lichtung sein Lustschloss (ein Jagdschloss) errichten wollte. Nach seinem frühen Tod wurde das Projekt nicht mehr vollendet. Im Frühjahr und Sommer ergibt das nahezu ge-schlossene Blätterdach der Buchen den Charakter eines großen Raumes wie in einer Kathedrale.  

 

 

 

Der Weyerbarger Sliekpadd führt bergab an dem Grundstück der Villa des Malers Fritz Mackensen vorbei, einem der Gründer der Worpsweder Künstlerkolonie 1889. Unten angekommen wenden Sie sich nach links zur Findorffstraße und überqueren sie Richtung Straßentor. Hier befindet sich das historische Dorfzentrum Worpswedes von 1218 mit dem Rathaus und der rekonstruierten Feuerglocke des Dorfes. Hinter der denkmalgeschützten Scheune gehen Sie links zum Skulpturengarten der hier ansässigen Künstler. Auf dem eingefriedeten Gelände gegenüber ist ein Labyrinth angelegt, das Sie gerne abwandern können. (Bitte beachten Sie, dass der private Park nicht immer geöffnet ist) Hier endet der Weyerbarger Sliekpadd auf dem Rastplatz.

 

 

Die Mackensen-Eiche 2014
Die Mackensen-Eiche 2014

 

Soziale Komponente des Weges


Naturpädagogik ist gelebte Pädagogik. Praxisorientiertes Lernen steht hier immer im Mittelpunkt. Naturerfahrungen gehören für viele Menschen heute nicht mehr zum selbstverständlichen Alltag dazu. Vor allem in städtischen Ballungsgebieten fehlen oft die direkten ursprünglichen Begegnungen mit und in der Natur. Allerdings sind diese gerade für Kinder von essenzieller Bedeutung. Die veränderte Lebenswirklichkeit von Kindern, gerade auch in der Umwelt- und Naturerfahrung, erfordert auch eine veränderte berufliche Qualifikation der pädagogisch Tätigen.

 

Zwei Ebenen möchte der Weyerbarger Sliekpadd vereinen. Er kann sowohl für Kinderprogramme, wie auch für Erwachsenenbildung genutzt werden.

 

 

Ziele der naturpädagogischen Arbeit auf dem
Weyerbarger Sliekpadd
Die Ziele der naturpädagogischen Arbeit werden mithilfe der thematischen Schwerpunkte

 

  • "wachsen und werden",
  • "hegen und pflegen",
  • "Sinne",
  • "Elemente",
  • "Bewegungsanreize" und
  • "naturnahes Wohnen" realisiert.

 

 

 

Die Erlebnisbereiche am Weyerbarger Sliekpadd bieten dazu eine Vielzahl von Anregungen. Unser besonderes Anliegen ist, einen verantwortungsvolleren Umgang mit Lebewesen und der Umwelt zu initiieren. Damit ist letztlich auch ein bewussterer Umgang mit der eigenen Person verbunden. Die Auseinandersetzung mit der Natur, ihren Phänomenen und Prozessen hat positive Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung der Kinder.

 

 

Weitere Ziele

 

  • Schulung der Sinne, Anregung der Fantasie, Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Vermittlung von Werthaltungen und Schlüsselkompetenzen fachlicher, methodischer und sozialer Art, Einschätzung und Handhabe der eigenen Fähigkeiten
  • Zeit und Raum geben für Naturbegegnung und Naturerlebnisse, Spiel und Bewegung, Basteln und Kreativität, Ruhe und Kommunikation

 


 

Weitere Informationen bei der Tourist-Information

www.worpswede-touristik.de

Bergstraße 13

27726 Worpswede

Telefon 04792 935820

 

 

Stationen des Weges

Die geplanten, einzelnen Stationen des Weges finden Sie auf diesem PDF-Plan:

PDF Sliekpadd Worpswede
PDF Sliekpadd 2021.pdf
Adobe Acrobat Dokument 833.0 KB

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